Es begann vor zweieinhalb Jahren mit einer Anfrage von einem Clubkollegen, ob wir das pädagogisch-therapeutische Fachzentrum für Kinder, Jugendliche und junge Erwachsene der Stiftung GSR in Aesch BL unterstützen könnten. Ins Fachzentrum integriert ist ein Autismuszentrum (AZ), das etwa tiergestützte Therapien für Kinder anbietet. Auf dem Neuhof in Reinach BL, der nur einen kurzen Spaziergang entfernt liegt, leben vier Esel.
Die Tiere dienen den kleinen Kindern mit einer Autismus-Spektrum-Störung als «Co-Therapeuten». Der Esel, der mit den Kindern aus dem AZ am meisten arbeitet, heisst Sambo. Er ist ein 17-jähriger beige-weisser Hauseselwallach mit einem Stockmass von 108 Zentimetern. Sambo ist bei den Kindern sehr beliebt und wegen seines sanften Gemüts für die Therapie besonders geeignet.
Der KC Basel-Wartenberg stiftete einen Tag Therapie für die Kinder. Ursprünglich war das als eine einmalige Aktion gedacht. Wir waren uns allerdings schnell einig, dass man mehr machen müsse. Warum also den Esel nicht kaufen? Nach einigen Recherchen stellte sich aber schnell heraus, dass das nicht praktikabel ist.
Zusammen mit dem AZ und der Eselbesitzerin Monique Kroepfli kamen wir auf die schöne Lösung, dass unser Club Kost und Logis von Sambo auf Lebzeiten übernimmt. Ein Hausesel wie er kann bei guter Pflege zwischen 30 und 40 Jahre alt werden. Unsere Spende bewirkt, dass Sambo auch weiterhin für die tiergestützte Therapie für die Kinder des AZ zur Verfügung steht und dass die Therapiekosten für das AZ geringer ausfallen.
Natürlich wollten wir dies gebührend feiern. Vorgesehen war eine «Namenstaufe» auf dem Neuhof sowie ein reichhaltiger Brunch für die Clubmitglieder und ihre Angehörigen. Nachdem wir den Anlass pandemiebedingt mehrmals verschieben mussten, war es Mitte Mai endlich soweit. Die reformierte Pfarrerin und Tierfreundin Florence Develey leitete die feierliche Zeremonie.
Da nur Menschen getauft werden, bekam der überaus geduldige Sambo ein himmlisches Rüebli-Bündel und wurde mit Rheinwasser besprenkelt (wobei er das Wasser lieber gleich aus der Schale trank). Sambo erhielt dabei den Namenszusatz «von und zu Kiwanis Basel-Wartenberg».
Im Schatten der alten Kastanienbäume vor Sambos Stall spendete die Pfarrerin den 30 Taufpaten und -patinnen den göttlichen Segen. Ob wir Sambo als Vollmitglied in den Club aufnehmen, ist noch offen. Es ist anzunehmen, dass wir der einzige Serviceclub weit und breit sind, der einen echten Esel in seinen Reihen hat. Und Sambo wird vermutlich der einzige Esel sein, der «getauft» ist. Sambo von und zu Kiwanis Basel-Wartenberg, die Kinder vom AZ und wir vom KC Basel-Wartenberg – wahrlich ein wunderbares Team!
KF Georges Füglistaler