Die KC Frauenfeld und Kreuzlingen organisieren alljährlich einen Ausflug mit der MS-Gruppe Thurgau. Der fast schon traditionelle Anlass wird bei jedem Wetter durchgeführt. Möglichkeiten für eine Verschiebung bieten sich ohnehin kaum – nur diesmal war der Termin sogar fest vorgegeben. Irgendwann ist die Spargelsaison nämlich vorbei, und genau dieses Gemüse wollten wir aber dieses Jahr näher kennen lernen.
Der Spargelhof Spaltenstein in Flaach hat uns dazu ein passendes, rollstuhlgängiges Programm zusammengestellt. So trafen sich an diesem Samstagmorgen 25 Personen aus der MS-Gruppe und KF auf dem nahe beim Zusammenfluss von Thur und Rhein gelegenen Spargelgut der Familie Spaltenstein.
Juniorchef Marco Spaltenstein, der uns die Geschichte der Spargeln näherbrachte, traf verspätet ein; das Wasser der Thur (oder bereits des Rheins?) war über die Ufer getreten und hatte bereits die ersten Felder seiner Kulturen überflutet. Das hatte natürlich Priorität, sodass wir eben einen zweiten Kaffee tranken. Schliesslich konnte es aber losgehen. Der Betrieb sei wie eine grosse Familie, die sein Grossvater vor über 60 Jahren gegründet habe. Mit der Übernahme der Gesamtleitung Anfang Jahr führt Marco Spaltenstein den Betrieb nunmehr in dritter Generation.
Das Kernprodukt des Hofes sind Spargeln, vor allem weisse, aber auch grüne und violette werden täglich frisch gestochen und verkauft während der Saison, die 50 bis 60 Tage dauert und in der er rund 30 Mitarbeitende beschäftigt. Während die weissen Spargeln eher mühsam aus rund 20 Zentimetern Tiefe gestochen werden (darum bleibt dieser auch weiss), lassen sich die grünen oberirdisch schneiden, was ebenso für den eher unbekannten violetten Spargeltyp gilt. Dies sei eine besondere Züchtung ohne die charakteristische Bitterkeit, die sich bestens roh verzehren lasse.
Gepflanzt werden Spargelwurzeln, die etwa zehn Jahre im Boden bleiben und jedes Jahr neue Triebe bilden, und das einige Male pro Saison. Allerdings – und das hat uns überrascht – lassen sich Spargelfelder, nachdem sie zehn Jahre lang Spargeln hervorgebracht haben, zwölf bis 15 Jahre nicht mehr für den Spargelanbau verwenden. Das erklärt, weshalb die Spaltensteins auch auf anderes Gemüse und etwa Erdbeeren setzen.
In einem nächsten Schritt zeigte uns Marco Spaltenstein die Spargelaufbereitungs-Anlagen im neu erstellten Werkgebäude. Raffinierte Maschinen reinigen und schneiden die Spargeln und sortieren sie in sieben Kategorien. Auf Wunsch werden sie sogar vollautomatisch geschält. Fleissige Hände kommissionieren dann kundengerecht für den schweizweiten Verkauf und den Hofladen. Die praktische Spargelstech-Vorführung auf dem Feld fiel dann aber leider buchstäblich ins Wasser.
Nach so viel Spargelwissen genossen wir Spargelgerichte in allen Variationen. Einfach herrlich! Der Ausflug hat allen gefallen, und viele fragten sich schon, was die KF wohl für nächstes Jahr planen.
KF Markus Bauer