Was sich lange wie ein Traum anhörte, wurde 2011 Realität: der Bau eines neuen Schulhauskomplexes für die Manjugoksha Academy in Kathmandu, Nepal. Das Ziel, tibetischen Flüchtlingskindern aus ärmsten Verhältnissen Gelegenheit zu einer umfassenden Ausbildung zu geben, war erreicht. Dieses Projekt des Manjushri Vereins wird seit zehn Jahren durch den KC Bern und seine Stiftung mit Geldbeträgen und durch die Übernahme einer Patenschaft unterstützt.
Ursula Meichle, Präsidentin des Manjushri Vereins, besuchte im vergangenen November nach über zwei Jahren die Schule in Nepal endlich wieder. Das berichtet sie:
«Die Tage hier in Kathmandu und an der Schule vergehen wie im Fluge. Da ich bei Sonam, der Schulleiterin, auf dem Schulgelände wohne, sehe ich die Kinder sehr oft. Wie immer waren sie am ersten Tag noch etwas scheu, doch bereits nach sehr kurzer Zeit bin ich immer umringt, und die Kinder kämpfen um meine freien Hände. Frühere Schülerinnen und Schüler schauten in diesen Tagen herein, um mich zu sehen. Ich schätze diese teils innigen Beziehungen sehr.
Mit Sonam verbringe ich viel Zeit. Wir diskutierten ausgiebig und schmiedeten Pläne. Seit sechs Monaten ist ein neuer Schulleiter im Amt. Mit ihm werden sich die etwas einseitigen Unterrichtsmethoden verbessern. Er hat viele Visionen, und ich bin überzeugt, er wird einiges umsetzen.
Mit dem Drokpo-Team besuchte ich zwei Mikro-Finanz-Projekte und liess mich einmal mehr überzeugen, dass diers eine sehr gute Sache sind. Ein junger Tibeter eröffnete mit seiner Frau ein hübsches Café, ein weiterer produziert Thukpa, tibetische Nudeln. Dass Dawa Norbu den weiten Weg unter die Füsse nahm, um mich zu treffen, hat mich tief berührt. Er erzählte mir begeistert von den Hühnern und den Gewächshäusern und wir hoffen beide, dass wir sein neues, grosses Projekt in Angriff nehmen können. Das Dorf braucht dringend ein neues, kleines Gesundheitszentrum.
Nepal wäre aber nicht Nepal, wenn zum Schluss nicht doch noch einige Schwierigkeiten auftauchen würden. Die Maoisten haben einen Streiktag angekündigt und sperren die Strassen. So fällt die Schule aus, und der Abschied mit einem Glacé fällt aus. So gestaltete sich auch der Weg zum PCR-Test für den Rückflug ziemlich abenteuerlich.»