Bei der zweiten Verteilaktion der Schuhe für bedürftige Kinder in Rumänien im November hat sich eine Delegetion des Kiwanis Children’s Fund auf eine rasante Fahrt wechselnder Gefühle begeben, um auf erschreckende Einzelschicksale zu treffen.
Der KCF hat 176’000 Euro gesammelt und damit knapp 4800 Paar Winterschuhe bei dem lokalen Schuhhersteller Marelbo gekauft, hinzu kommen Sockenspenden der Firma Rohner und gestrickte Socken der Kiwanis-Damen aus Österreich. Das alles verteilten wir Mitte November an bedürfte Kinder in Rumänien. Die Dankbarkeit dieser Kinder und Jugendlichen, als wir ihnen die Schuhe und Socken übergeben, berührt uns.
Wir treffen Mitglieder der hiesigen KC und erleben herzliche Wiedersehen. Wir wohnen einem Theaterstück des Kiwanis Key Clubs Vaslui als Dank für die Youth Camps 2022 in Graz und St. Moritz bei. Dabei schaut Santa Claus bei uns vorbei, und man schmettert ein gemeinsames «Jingle Bells». Die unglaubliche Gastfreundschaft und Grosszügigkeit der rumänischen KF und der Familie des Schuhfabrikanten wärmt unsere Herzen.
Die bedrückenden Begegnungen an zwei Grenzstationen mit Auffangzelten für ukrainische Flüchtlinge hingegen stimmt uns nachdenklich. Genauso wie die Berichte der Feuerwehrleute und einiger Priester, die als Ersthelfer seit Monaten an der Grenze Flüchtlinge in Empfang nehmen. Und genauso wie die traurigen Berichte zweier Familien, die auf ihrer Flucht alles zurücklassen mussten. Sie erzählen von 30 Kilometer langen LKW-Staus mit Gütern zur Einreise in die Ukraine, die endlos auf Abfertigung warten.
Trotz all der Eindrücke dieser Reise verbringt die KCF-Delegation eine schweigsame Heimreise. Die Gedanken sind bei dem tragischen Schicksal eines kleinen rumänischen Mädchens, Amalia, deren Lebensuhr abzulaufen scheint, wenn keine Hilfe kommt. Es ist eine Achterbahnfahrt der Gefühle mit Höhen, Tiefen – und Loopings.
KF Ilonka-Christina Löhmer