«Sensationell!»

Als Chair Youth Camp war Susann Mösle vom KC St. Gallen Notker Teil des achtköpfigen Leitungs-Teams während der Campwoche Anfang August in Meran.

Susann, kurz und knapp: Wie war’s?`
Das Camp war ein voller Erfolg.

Magst Du das präzisieren?
Es gab kaum Schwierigkeiten. Klar mussten wir hie und da improvisieren, etwa, weil die Köchin in unserer Unterkunft kurzfristig ausgefallen ist. Aber ich bin überzeugt, dass ein Youth Camp Toleranz und Verständnis schafft – für Kulturen, Gepflogenheiten, Wertvorstellungen. Dass sich Freundschaften bilden. Die Teilnehmenden und wir als Team profitierten sehr.

Inwiefern?
Sie knüpften Freundschaften über Landesgrenzen hinweg. Und wenn ich die Dynamik so beobachtete, dann bin ich überzeugt, dass manche lange halten werden. Ausserdem sammelten die Jugendlichen Erfahrungen in Leadership, lernten, sich zu vernetzen und sich für soziales Engagement zu begeistern. Das steht im Zentrum des Youth Camps. Und das konnten wir vermitteln.

Wie profitiert Kiwanis davon?
Die Teilnehmenden lernten Kiwanis als Organisation kennen, den Wert der Organisation für die Gesellschaft. Ihnen war zum Beispiel nicht klar, dass dieses Camp allein durch den Einsatz von Kiwanis möglich war, oder dass wir Camp-Leader ehrenamtlich arbeiten. Kiwanis ist zum Begriff für sie geworden, und das werden sie weitergeben. Und wenn sich daraus eines Tages neue Mitgliedschaften ergeben: umso besser.

Wo lagen die grössten Schwierigkeiten?
Die Pandemie brauche ich ja nicht zu erwähnen, das hat die Organisation schon viel komplizierter – und aufwendiger – gemacht. Und dann gab es auch frustrierende Momente. Zwei Ungarinnen sagten ihre Teilnahme kurzfristig per Email ab, und eine Italienerin tauchte einfach nicht auf. Die Zuverlässigkeit ist ein Problem. Aber die Schwester, die die Teilnehmenden jeweils beim Frühstück betreute, lobte diese in den höchsten Tönen.

Klingt danach, als hätte sich da eine tolle Gruppe zusammengefunden
Eine sensationelle sogar! Alle waren voller Motivation und aufgestellt. Und im Aufenthaltsraum ging es schon vom ersten Abend an rund. Bis wie tief in die Nacht sie sich jeweils unterhielten, spielten und auch tanzten, wissen wir nicht, aber die Müdigkeit wuchs mit jedem Tag.

Die dürfte aber auch dem Programm geschuldet sein.
Das stimmt natürlich, das war nämlich ziemlich eng getaktet. Unsere Meraner Freunde haben sich selbst übertroffen, ihre Arbeit ist nicht hoch genug einzuschätzen.

Und wie anstrengend war das Lager für Euch Camp-Leader?
(lacht) Nicht minder anstrengend als für die Jugendlichen. Wir hatten eigentlich geplant, dass alle einen Tag freinehmen. Aber mehr als ein paar Stunden waren nicht möglich. Es war eine intensive Woche. Aber ich habe jetzt eine Woche Urlaub – und die brauche ich auch.

Gibt es eigentlich ein Kiwanis Youth Camp 2022?
Ich hoffe es. Offen ist, ob die Mitglieder des Camp-Teams weitermachen. Und dann ist entscheidend, dass ein Club quasi als Gastgeber amtet. Ohne den KC Meran wäre dieses Camp nicht möglich gewesen. Aber ich darf verraten, dass wir bereits die Fühler ausgestreckt haben.

Klingt nicht danach, als würdest Du uns verraten, welcher Club das ist.
Ja, das ist noch nicht spruchreif. Nur so viel: Wenn sich dieser Club als Host zur Verfügung stellt, wird es 2022 wohl ein Youth Camp geben. Ansonsten kann ich mir auch gut vorstellen, dass wir alle zwei Jahre ein Camp durchführen.

((BOX))
Zahlreiche Geldgeber
Das Kiwanis Youth Camp bietet Jugendlichen und jungen Erwachsenen aus Europa die Möglichkeit, für 200 Euro an einem Lager teilzunehmen. Im Zentrum stehen Leadership, Charity, Kultur, Sport und die Gemeinschaft. Das Budget von 40’000 Euro für 25 Jugendliche deckt vor allem das Engagement von Sponsoren. Wichtigste Geldgeber waren die Kiwanis Foundation, der Gönnerverein und die Südtiroler KC, allen voran der KC Meran. Daneben spendeten knapp 30 weitere KC sowie eine Handvoll KF auf privater Basis.#KiwanisSchweiz #KiwanisRedaktion #Kiwanis #KiwanisSchweizSchwerpunkt

Interview: KF Lucas Huber
Redaktion
Schwerpunkt  6.9.21